Samstag, 12. Dezember 2015

Demobericht: Ingolstädter Demo gegen den Syrien-Krieg

Am 12.12. riefen wir Ingolstadt zu einer Demo gegen den völkerrechtswidrigen Krieg der Bundesregierung in Syrien auf. Das ist unser Demobericht:
 
 
Unser Fronttransparent




Weihnachtszeit. Viele Menschen verbinden damit Lebkuchen, Christkindlmärkte, sentimentale Schnulzen im Radio und natürlich die schöne Botschaft "Friede den Menschen auf Erden", die man so im TV genauso wie in der Kirche hören kann. Allein: Einstweilen beschränkt sich diese Botschaft aufs Verkündet-Werden, geht es doch, Weihnachtszeit hin, Festtagsstimmung her, recht unfriedlich auf Erden zu. Vor zwei Wochen taten diverse NATO-Staaten, darunter Deutschland, ihr Übriges dazu, diese Welt noch unfriedlicher zu machen und beschlossen einen weiteren völkerrechtswidrigen Krieg zu beginnen. Diesmal vorgeblich gegen den IS in Syrien.
Und so bereiten sich derzeit Soldaten darauf vor, Bomben auf syrische Zivilisten zu werfen, in einem hochexplosiven Konflikt, während wir hier Plätzchen backen und dem weihnachtlichen Konsumrausch verfallen.
Grund genug für uns, auf die Straße zu gehen und ein Zeichen zu setzen, dass dieser Krieg nicht in unserem Namen geführt wird.
 
Ein Genosse der KJ spricht


 
STOP WARS! Das Ingolstädter antimilitaristische Bündnis

Und erstaunlich viele Ingolstädter sahen das genauso: Obwohl wir nur eine sehr knappe Vorlaufzeit, nämlich keine zwei Wochen gehabt haben, schlossen sich mehr als 70 Ingolstädterinnen und Ingolstädter unserem Demozug an. Immer wieder kam es dabei auf unserer Marschroute, die auch die Fußgängerzone und den Christkindlmarkt streifte dazu, dass sich Passanten spontan in die Demo einreihten. Sie alle wollten ein Zeichen setzen gegen die "Todesmaschine namens deutscher Imperialismus" (Genosse Basalt), die nun an einer weiteren Spirale der Gewalt beteiligt ist.
Dabei war allen klar, wie die diversen RednerInnen der Komünist Parti Ingolstadt, des DFG-VK und des Bündnisses "Stop Wars Ingolstadt" klar machten, dass die Bomben, die nun von der NATO über Syrien abgeworfen werden, dem IS nicht schaden, sondern ihm neue Rekruten in die Hände treiben werden. Dem Westen geht es nicht wirklich um die Bekämpfung des Terrorismus, warum arbeitet er sonst etwa mit dem Terrorunterstützer Erdogan zusammen oder unterbindet nicht die Bankgeschäfte von IS? In Wahrheit geht es nur darum, sich ein Stück vom Großen Kuchen, vom Nahen Osten zu sichern, koste es was es wolle. Menschenleben spielen dabei keine Rolle.
Eindruck auf der Demo


Unsere Demo war bunt, vielfältig und offen für alle, die gegen Krieg sind.
 Dabei wies der Hauptredner (unsere Rede findet ihr hier) der Kämpfenden Jugend aber daraufhin, dass der nun entfesselte, europäische "war on terror", nicht nur Konsequenzen nach außen hat. Er geht einher mit einem rassanten Abbau von demokratischen Standards und Rechten. In Frankreich ist die Verfassung außer Kraft gesetzt, kritische Aktivisten werden in Hausarrest gehalten. Deutschland unterdessen ist bereits zu einem krassen Überwachungsstaat umgebaut, das Militär ist bereit und trainiert, Aufstände der eigenen Bevölkerung niederzuschlagen, der Verfassungsschutz soll Polizeirechte bekommen. Also eine GeStaPo 2.0 werden.
Das alles gerechtfertigt mit der medialen Massenhysterie der Terrorangst, die nun gezielt eingesetzt und verbreitet wird.
Deswegen ist es wichtig, Zeichen wie dieses zu setzen. Zu zeigen, dass wir nicht bereit sind, zuzulassen, dass dieser Staat in einen Kasernhof umgebaut wird. Daher werden wir weiter machen und hoffen, dass sich noch mehr Menschen entschließen, Gesicht gegen Kriegshetze und Demokratieabbau zu zeigen. Am 19.12. könnt ihr das das nächste mal tun, im Rahmen der Lichterkette gegen Terror und Krieg, die auch in Ingolstadt stattfinden wird.

Wünschenswert.
 Insgesamt war die Demo also ein großer Erfolg. Sie zeigt, wie stark die politische Linke inzwischen in Ingolstadt ist und wie verwurzelt sie in der Bevölkerung ist. Vom Punk bis zur Rentnerin, vom Studenten bis zum Audi-Arbeiter war ein Querschnitt der Gesellschaft anwesend, die Nein zum Krieg sagt.
So gab es auch von Passanten und Beobachtern fast durchwegs positive Reaktionen. Leute schlossen sich spontan der Demo an, applaudierten und nahmen bereitwillig unsere Flyer. Der Höhepunkt war dabei wohl, als eine kurdische Hochzeitsgesellschaft am Rathausplatz die Demo durch ein Hupkonzert unterstützte, Flaggen der YPG zeigte und begeistert mit uns "Hoch die internationale Solidarität" rief, bis der ganze Rathausplatz dröhnte.
Möglich war dies aber auch nur dank der Unterstützung durch die Komünist Parti Ingolstadt, die zahlreich anwesend waren und die DFG-VK, die mit uns die Demo organisierten. Ihnen gilt unser Dank! Genauso wie den Aktivisten  des Bündnisses "STOP WARS" und "La Resistance Ingolstadt". 
Wir werden weiter machen und kämpfen, und hoffen, dass möglichst viele Gruppen in Bayern tätig werden gegen diesen Krieg!
Setzt ein Zeichen!
Krieg dem Krieg, überall, bringt die NATO jetzt zu Fall!

Kämpfende Jugend Ingolstadt 


Fotos: (c) privat

1 Kommentar:

  1. Ein Bewusstsein zu schaffen oder zu erinnern in der Bevölkerung ist wichtig.
    Leider sind wir aber in einer Phase wo katholische Pfarrer wieder einmal unsere Soldaten und Waffen segnen, um eine fundamentalistische Kraft Einhalt zu gebieten?
    Wenn wir es endlich schaffen würden ein gerechtes Leben weltweit zu erringen, dann wären die Kriege längst Geschichte!
    So aber werden wir standig mit der Geissel "Krieg" bedroht.

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