Mittwoch, 23. März 2016

Gegen den Terror: Zu den Anschlägen in Brüssel

Am 22.3.2016 erschütterte eine Anschlagserie Brüssel, bei der mehr als 30 Menschen von islamistischen Terroristen umgebracht wurden.
Wie bei solchen Ereignissen üblich, entlud sich, noch während die Trümmer im Flughafen von Brüssel rauchten, das bekannte und bekanntermaßen unwürdige Medienspektakel. Professionelle Politdarsteller von Rechts bis Links erklärten oder: heuchelten ihre Betroffenheit und Anteilnahme, und natürlich nutzten die Rechten die Chance, einmal mehr auf Flüchtlinge zu hetzen. Besonders hervorgetan hat sich dabei, neben der unvermeidbaren Nazienkelin Beatrix von Storch, die „DDR-Bürgerrechtlerin“ Vera Lengsfeld, die von „Terrorflüchtlingen“ sprach.
Nun ist natürlich ein solcher Anschlag zu verurteilen und die Gedanken jedes mitfühlenden Menschen sollten in so einer Situation den Opfern und ihren Angehörigen gelten. Allein, jeder, der einigermaßen klar denken kann, sollte sich nicht von der Hysterie, die nun durch die Medien geistert, blenden lassen. Denn Medien und Politik, egal welcher Ausrichtung, sind nun, mal wieder, dabei den Anschlag zu instrumentalisieren, einen angeblichen Kulturkrieg zwischen „uns“ (der „europäischen Wertegemeinschaft“, was immer das sein soll) und dem Islam(ismus) herbeizureden. Die (schon jetzt) absehbare Folge: Neue Einschränkungen des Bürgerrechts, noch mehr Überwachung (ein Elmar Brok, Europaabgeordneter der CDU, singt bereits das Loblied auf einen europaweiten Überwachungsstaat, der komplett jeder noch so geringen, demokratischen Kontrolle entzogen ist.), noch mehr Auslandseinsätze der europäischen, insbesondere der deutschen Streitkräfte.
Und damit kommen wir schon zum eigentlichen Kern des Problems: Der Terror, den Brüssel nun erleidet, ist für Abermillionen Menschen auf der Welt Alltag. Sie werden tagtäglich in Afghanistan von deutschen Soldaten umgebracht, von amerikanischen Drohnen in Pakistan in kleine Stücke zerbombt, von französischen Söldnern in Libyen zu Tode gequält oder von den Folterknechten Erdogans eingekerkert. Der Terror ist fester Bestandteil des Imperialismus, auch die BRD wendet ihn an – gegen Menschen nicht-weißer Hautfarbe- und unterstützt ihn, etwa durch Waffenlieferungen an die sog. „Rebellen“ gegen die syrische Regierung oder die Unterstützung des faschistoiden Regimes in der Türkei, das seine eigene Bevölkerung umbringt.
Das alles rechtfertigt nicht, was in Brüssel geschah. Aber es sollte uns helfen, diesen Anschlag zu verstehen. Er ist kein einmaliges Ereignis in einer ansonsten friedlichen Welt, sondern er ist Ausdruck des Terrors, den dieses System, in dem wir leben, tagtäglich erschafft. Nur, dass wir gewöhnlich nichts davon mitbekommen. Denn die Medien hierzulande (von der Politik mal ganz zu schweigen) interessiert es eben nicht, wenn Menschen nicht-weißer Hautfarbe in irgendeinem fernen Land auf Befehl der deutschen oder amerikanischen Regierung in die Luft gesprengt werden.
Dabei sind es gerade die Ausbeutung und die Kriege des Westens, die Menschen in die Arme des Terrorismus treibt. Terrorismus ist nicht denkbar ohne Rassendiskriminierung hier in Europa, ohne die direkte Unterstützung der Terrorbanden, die USA und diverse Staaten der EU, allen voran Deutschland, diesen seit Jahrzehnten (teilweise) zu Teil werden lassen.
 So kann man insgesamt sagen: Der Terror, den wir im „Westen“ erleben, ist nur Spiegelbild des Terrors, den die imperialistischen Staaten, also USA, Deutschland, Frankreich u.a. weltweit erzeugen. Sei es, dass sie Terrorbanden unterstützen, sei es, dass sie selbst mit einem Terrorkrieg gegen die Ärmsten der Armen kämpfen.
Daher kann eine Antwort auf diesen Terror nur sein: Gegen diese Weltordnung des Terrors vorzugehen! Gemeinsam für eine friedliche Welt ohne Krieg und Imperialismus zu streiten, für eine Welt des Sozialismus! Das ist heute einmal mehr unsere dringende Pflicht, wenn wir nicht wollen, dass der Terror weitergeht.
[Basalt]

Ein paar Hintergrundinfos 

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