Sonntag, 4. Oktober 2015

Ingolstadt gegen Polizeigewalt und Repression



Am 3.Oktober 2015 demonstrierte ein Bündnis aus LaRa und verschiedenen Fanorganisationen des FCI und ERCI gegen Polizeigewalt. Auch die Kämpfende Jugend nahm an der mit 150 Teilnehmern sehr gut besuchten Demo teil und nutzte sie auch, um auf die größere, politische Dimension des 3. Oktobers, nämlich die Annexion der DDR aufmerksam zu machen. Dies sind unsere Eindrücke von der Demo:
Fronttranspi der Demo

"No nation, no border-stop law and order!"
Aus mehr aus 150 Kehlen schreit eine klare Botschaft an diesem Herbstabend durch Ingolstadts Straßen: Schluss mit der Polizeigewalt, die in Bayern leider immer alltäglicher wird und jeden treffen kann. Das zeigt schon die Breite des Demobündnisses, dem neben LaRa, als einziger politischer Gruppe, die Fanszenen Ingolstadts angehörten. Denn gerade Fans, ob Fußball oder Eishockey, erleben immer wieder Polizeiwillkür, gelten doch Stadien längst als die Versuchskaninchen des Überwachungsstaats von morgen.
Und so wurde auf der Demo auch der Fall eines Fans aus Bamberg thematisiert, der nicht nur Gewalt durch einen Ingolstädter Polizisten erfahren hat, sondern dem die Polizei durch gezielte Falschaussagen fast sein Leben ruiniert hätte. Natürlich flog der betreffende Ingolstädter Polizist nicht aus dem Polizeidienst.
Dass es für Polizei und Justiz normal geworden ist, Gesetze und Gerichtsurteile zu missachten, das kennen antifaschistische Aktivisten zur Genüge. Wer erinnert sich nicht, an den Jugendpfarrer König, den Falschaussagen durch Polizisten fast hinter Gitter gebracht hätten? Genauso gut könnte man über die Genossen Paul udn Valentin sprechen, die rechtswidrig in U-haft festgelegt werden. Oder über die staatliche Verfolgung der FdJ.
All diese und noch mehr Fälle von (struktureller) Polizeigewalt und Repression wurden auf der Demo aufgezählt: Die grundgesetzwidrige Praxis des racial profiling genauso wie die (mutmaßliche) Ermordung von Oury Jallho und die Schicksal von ungezählten Einzelpersonen, wie dem Genossen Phillip Müller, den Polizisten erschoßen, weil ihnen seine politische Meinung nicht passte.
Und die Ingolstädter interessierten sich, für diese Fakten: Zahlreich schloßen sich Passantinnen und Passanten spontan der Demonstration an und berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen mit Polizeigewalt. Traurig, wie viele Menschen in diesem Recht(s)staat Gewalt und Repression durch die Polizei erfahren. Und nicht verwunderlich, dass alle den einfachen und keineswegs radikalen Forderungen, die auf der Demo aufgestellt wurden, zustimmten: Ende grundgesetzwidriger Polizeimaßnahmen, wie racial profiling oder illegales Abfilmen von Demonstrationen; Kennzeichnungspflicht für Polizisten; Einführung einer unabhängigen Ermittlungsstelle gegen Polizeigewalt.



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Das Fronttranspi.
Leider versäumte es die Demonstration dabei, neben diesen Forderungen und der Darstellung von Einzelfällen, auf den systemischen Hintergrund, von Polizeigewalt einzugehen. Das ist umso problematischer, als dass der 3. Oktober der Jahrestag der Annexion der DDR war, zu dem leider kein Wort, bis auf einzelne Interventionen durch die Kämpfende Jugend, gesagt wurde. Dabei hat gerade der Umbau der BRD nach 1990 zu einer neuen, imperialistischen Großmacht, sehr viel zur Ausweitung von Repression und Polizeigewalt beigetragen, wie wir in unserem Flyer, den wir auf der Demo verteilten und hier zugänglich machen, darlegten:
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